,

Meniskuläsionen und arthroskopische Meniskuschirurgie

Die Gelenkflächen des Kniegelenkes haben im Vergleich zum Hüftgelenk keinen sogenannten Formschluss, welcher durch die Menisken gewährleistet werden soll. Hierbei handelt es sich um faserknorpelige Halbscheiben, die aus einem vorderen Anteil (Vorderhorn), dem Meniskuskörper (Pars intermedia) und einem hinteren Anteil (Hinterhorn) bestehen. Beim 1-jährigen Kind sind diese noch vollständig durchblutet, ist diese beim Erwachsenen nur noch im äußeren Bereich (1,5–2 mm) vorhanden.

Die Menisken spielen eine wesentliche Rolle in der Funktion des Kniegelenks. Ihre Unversehrtheit bzw. ihre weitestgehende Erhaltung sind von zentraler Bedeutung für die Biomechanik und die Lastenverteilung im Kniegelenk. Von einer Meniskusverletzung wird gesprochen, wenn die Kontinuität von Meniskusgewebe unterbrochen ist. Eine Meniskuserkrankung kann durch ein Trauma, durch wiederholte Mikrotraumatisierungen oder durch Alterungsprozesse verursacht sein.

Die konservative Therapie von Meniskusrissen ist möglich. Meist besteht die Indikation zur konservativen Therapie bei symptomatischer Meniskusläsion bei degenerativen Schäden der Meniski (Krankengymnastik, muskelkräftigende Übungen, analgetisch-antiphlogistische medikamentöse Therapie, Infiltrationsbehandlungen, Kniegelenkbandage). 

Das einzige klinische Symptom, das in der Regel eine konservative Therapie ausschließt, ist die Gelenkblockade.  Bei Versagen der konservativen Therapie erfolgt in der Regel eine ambulante arthroskopische Teilresektion der geschädigten Meniskusanteile. Die mediale Meniskusteilresektion zeigt nach zehn Jahren gute klinische Ergebnisse. Von den operierten Patienten schätzen 91,1% ihr Knie als normal oder nahezu normal ein. Nach 15 Jahren zeigte die isolierte Meniskusresektion bei stabilem vorderem Kreuzband gute und sehr gute Ergebnisse in 88% der Fälle (Schmickal et al, Fortschr Med. 2020; 162 (17).

Abb. 1 und 2: Rissbildung am Hinterhorn des Innenmeniskus mit zwischen Oberschenkel und Unterschenkel eingeschlagenen, mechanisch störenden Anteilen.
Abb. 3: Zustand nach Resektion der mechanisch störenden Meniskusanteile.

Meniskuläsionen und arthroskopische Meniskuschirurgie
Abb. 1
Abb. 2
Abb. 3